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JETZT bin ich soweit

Für die Diskussion von Pornografie und Pornosucht in deutscher Sprache.

  1. lowland

    lowland Fapstronaut

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    Hey Leute!

    Nach einem langen Weg habe ich mich endlich in diesem Forum angemeldet und würde gerne mit euch meine Geschichte teilen - um dem einen oder anderen damit zu helfen und selbst Hilfe und Tipps zu bekommen. Nachdem ich lange Zeit den Weg alleine gegangen bin, wird es definitiv notwendig, mit jemandem darüber zu sprechen.

    Zu mir: Ich bin Chris, bin 23 Jahre alt und pornosüchtig.
    Meinen ersten Porno werde ich mit 13 gesehen haben, als ich das erste mal einen eigenen PC im Zimmer stehen hatte. Ich fand damals schon Füße interessant aber konnte das absolut nicht einordnen - bis ich dann Pornos zum Thema Fußfetisch fand. Damit wurden Internetpornos quasi zu meiner Flucht vor der Realität für die nächsten 10 Jahre.
    Dass ich abhängig bin, merkte ich erstmals Ende 2016. Ein Freund von mir machte damals NoFap und ich versuchte es mit ihm - und scheiterte. Das beunruhigte mich nicht sonderlich, ich dachte nach wie vor, Pornos seien normal (vielleicht sogar gesund...).

    Was im Laufe der nächsten drei Jahre geschah, war ein schleichender aber tiefgreifender Prozess. Ich merkte mit der Zeit, dass Pornos absolut nicht gut für mich sind, versuchte damit aufzuhören, schaffte es jedoch nicht - ein Kreislauf, der mit jedem mal intensiver wurde.
    Irgendwann schaffte ich es tatsächlich, mit den Pornos aufzuhören - stattdessen fing ich jedoch mit Escortseiten an, da ich mir damals einredete, dies seien ja keine Pornos in dem Sinne...
    Ich verbrachte meine Nächte auf Escortseiten zum Thema Fußfetisch, holte mir anfangs nur einen auf die Anzeigen runter, dann fing ich irgendwann an den Mädels zu schreiben - ohne Intention, mich wirklich zu treffen. Es war dieses "Mitteilen", was ich brauchte. Zu wissen, dass irgendeine Frau da draußen gerade weiß, was in mir vorgeht und weiß, worauf ich stehe. Zwar wussten zwei meiner Ex-Freundinnen von meiner Vorliebe, aber durch die Pornos wurden meine Fantasien bereits extremer - und zu 100 % habe ich mich ihnen niemals anvertraut.

    Das machte die Escortseiten für mich so attraktiv. Ich konnte mir einen runterholen, mir mein Dopamin abholen und gleichzeitig mit jemandem über meine tiefsten Wünsche schreiben...
    Der komplette Ernst meiner Lage wurde mir im Winter 2018 bewusst. Ich bin mit meiner Freundin zusammen gezogen und habe dadurch gemerkt, dass ich wirklich jede freie Minute für die Escortseite nutze. Als ich alleine wohnte, war es halt Teil meines Alltags - nun wurde das alles einfach nur anstrengend, denn weder wusste sie von meinem Fetisch, noch wusste sie von meiner Sucht. Ich führte quasi ein Doppelleben.
    Bei jedem Rückfall durchforstete ich bis zu 8 Stunden die verschiedenen Seiten, schrieb Frauen per Mail an, später auch auf WhatsApp (und blockierte sie, sobald ich wieder in der Realität angekommen war), mit drei Stück traf ich mich innerhalb des letzten Jahres.

    Diese Treffen waren wichtig für mich, denn ich hatte das Gefühl, endlich für mich einstehen zu können und meine Wünsche ausleben zu können. Den Mut aufbringen zu können, diesen Frauen ins Gesicht zu sehen.
    Und gleichzeitig erkannte ich, dass mich diese Thematik gar nicht so sehr anmachte, wie ich dachte. Und das war für mich der Hinweis, dass große Teile meines Fetisches durch die Pornos induziert wurde.

    Im letzten Jahr wurde das Thema Sucht für mich alltagsbestimmend. Meine Streaks wurden länger, meine Rückfälle aber auch intensiver.
    Egal wie sicher ich mir war, es diesmal zu schaffen - Hochmut kam vor dem Fall.
    Ich habe verschiedene Pornblocker installiert, doch wenn ich wirklich im Suchtdruck war, habe ich sie alle umgehen können. Und wenn mir das nicht möglich war, bin ich vom Handy aufs Laptop gewechselt und vom Laptop auf den PC. Ich habe mich von vorne bis hinten selbst verarscht und am meisten enttäuscht habe ich mich selbst - denn ich konnte mir selbst nicht mehr vertrauen.

    Am 02.12.2019 hatte ich meinen letzten Relapse - als ich mir danach in die Augen sah, sah ich einfach nichts. Leere. Und ich wusste, wenn ich jetzt nicht endgültig damit aufhöre, verliere ich mich. Verliere alles - in meinen Streaks habe ich es geschafft, aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen und habe mir mittlerweile wirklich eine solide Grundlage für eine Zukunft aufgebaut. Doch ich weiß, wenn ich nicht von dieser Sucht wegkomme, verliere ich das alles.

    Und nun bin ich hier. Bereite mich das erste mal wirklich auf den Reboot vor, habe mir das Buch von Gary Wilson (Your Brain on Porn) geholt und bin nun in diesem Forum unterwegs. Ich habe meinen PC in den Keller gebracht, habe mich endlich einem Freund anvertraut, der nun auf meinem Smartphone mein Accountability-Partner ist (ich nutze den Purity-Browser, den gibt es leider nicht für Windows...) und beschäftige mich mit dem Thema Pornosucht.
    Auch wenn ich oben schrieb, dass Hochmut vor dem Fall kommt - diesmal ist mir die Sache ernster als vorher. Ich brauchte all die Relapses und habe wirklich jedes mal etwas dazugelernt. Und meiner Meinung nach habe ich genug gelernt, um all das nun hinter mir zu lassen. Mein Leben kann soviel mehr sein - die Pornosucht hindert mich daran, mein volles Potential zu leben.
    Ich übernehme zurzeit die volle Verantwortung für mein Leben. Ich kläre zurzeit Themen mit Menschen, die schon viel früher hätten geklärt werden sollen - Familienprobleme oder unausgesprochene Sachen... Und das fällt mir verdammt schwer, denn über meine Gedanken und Gefühle zu sprechen, war nie meine Stärke. Lieber war ich in der Opferrolle und machte meinen Mund nicht auf, egal wie schlecht es mir in der Situation ging.
    Doch nun gehe ich zum ersten Mal auf Menschen zu und sage ihnen was ich denke und fühle, welche Meinung ich habe und stehe zu mir selbst.

    Ich entschuldige mich für den langen Text. Doch ich wollte einmal meine Geschichte loswerden, damit ihr euch vielleicht ein Bild von meiner Situation machen könnt.
    Ich bin mir sicher, dass wir uns gegenseitig pushen können. Danke, dass ich mich euch öffnen darf!

    Ich wünsch euch viel Erfolg, wir schaffen das!
     
  2. JasonBrody136

    JasonBrody136 New Fapstronaut

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    Hi Chris!

    Man, es freut mich so sehr, dass ich jemanden Anderen kennen lerne, der sehr ähnliche Erfahrungen gemacht hat wie ich. Same as you, ich begann mit dem Scheiß so mit ca. 12-13, schaute zuerst ab und zu mal was, dann wurde es immer intensiver. Ich hatte ein paar Beziehungen, diese waren aber nichts aufregendes. Vor vier Jahren lernte ich meine heutige Freundin kennen, die ich auch mal heiraten will (sie ist es, jawohl!) und seit ca. 2012 weiß ich, dass Pornos mir das Leben aus dem Leib raussaugen. Ich hatte längere Streaks (ca. 3/4 Jahr, glaube sogar länger - dann immer wieder ein Relapse). Vor kurzem besuchte ich erstmal (insgesamt drei Mal) ein Bordell in meiner Nähe - ab dann wusste ich, dass irgendetwas komplett falsch läuft. Ich bin genauso auf der Suche nach Antworten, will endlich mein Leben wieder unter Kontrolle kriegen.

    Freut mich für dich, dass du dich für NoFap entschieden hast - wir machen das gemeinsam durch!

    Liebe Grüße aus Österreich!

    Jason
     
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  3. lowland

    lowland Fapstronaut

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    Hey Jason!

    Freut mich von dir zu hören, du scheinst ja auch schon auf einem guten Weg zu sein.
    Wie kam es nach den langen Streaks bei dir zum Relapse? Und weiß deine Freundin vom Pornoproblem oder vom Bordell?

    Ich hab ebenfalls eine Freundin und realisiere langsam erst, wie weit ich mich aufgrund der Sucht von ihr entfernt habe. Zwischenzeitlich dachte ich, wir passen einfach nicht zusammen und dass sexuell einfach keine Anziehung mehr da ist (wir sind seit fast 2 Jahren zusammen), stattdessen lag das aber alles an der Sucht.
    In den Streaks hat sich schon so eine tiefe Verbundenheit aufgebaut, wie ich sie selten gespürt habe. Und auch jetzt schon läuft sexuell gesehen mehr als in den letzten Monaten insgesamt...

    Aber sie weiß nichts von alldem - das war auch das schlimmste. Ihr zu verheimlichen, wie es mir ging. Wenn sie abends nach Hause kam und ich an dem Tag einen Relapse hatte und mich fühlte wie ein Zombie und sie auch wusste, dass etwas ist, aber ich sie anlog oder gar nichts sagte. Und immer ausreden hatte, warum ich keinen hochbekam.
    Ich habe aber auch erkannt, dass halt etwas viel tieferes hinter meiner Sucht steckt als nur Pornos - an dieses Thema komme ich nur ran, wenn ich die ganze Scheiße bleiben lasse. Im Prinzip ist es egal, wonach ich süchtig bin... und gerade Pornos können für den Partner halt eine sehr verletzende Art von Sucht sein, denn viele werden womöglich gar nicht verstehen, dass die Flucht in die Pornos nicht gleich bedeutet, dass der Partner unattraktiv oder sonst etwas ist...

    Vielleicht ist es auch nur eine feige Ausrede, aber ich habe für mich entschieden, das mit mir selbst auszumachen. Derzeit bin ich auf einem guten Weg. Ich denke zwar, dass es meiner Beziehung auch enorme Tiefe geben kann und würde mir glaube ich selbst raten, ihr alles zu erzählen, aber ich hab da wirklich Angst vor. Es würde halt auch eine sehr große Wunde aufreißen - die ja im Prinzip nicht mal sein muss, wenn ich den Absprung schaffe.

    Erzähl mal, wie das bei dir so läuft...

    Beste Grüße!
     
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  4. Genau, das sicherste Mittel für einen Rückfall ist zu meinen, es geschafft zu haben. Wichtig für mich ist, ständig vorsichtig zu sein, ohne zu verkrampfen, einfach weiterkämpfen, nie aufzugeben. Und ich habe hier einen Riesenschritt gemacht, 31 Tage ohne Porno, ohne Selbstbefriedigung. Was wirklich hilft, sind Accountability Partner, das motiviert, nicht einfach auszusetzen, sondern weiterzumachen, weiterzukämpfen! Also dann, sehen wir zu, dass wir uns aus der Sucht herauskämpfen und nie aufgeben.
     
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  5. lowland

    lowland Fapstronaut

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    Hey Nuhope, Glückwunsch erstmal für deinen Streak! Du kannst stolz auf dich sein. An die 31 Tage bin ich noch nicht gekommen bisher.

    Du hast auf jeden Fall Recht mit deinem Text. Ständig achtsam sein und auch Stolz sein auf das, was man erreicht aber trotzdem wissen, dass da immer noch etwas ist. Das ist wichtig.
    Ich habe halt zwischendurch verschiedene Wege versucht, um daraus zu kommen. Eine Zeit lang dachte ich, das beste wäre, einfach "weiterzumachen" als wäre nichts gewesen, mir einzureden, ich wäre komplett frei und mich nicht weiter mit dem Thema Sucht und Entzugserscheinungen zu beschäftigen.
    Das ging jedes mal nach hinten los. Sich jeden Tag (oder zumindest regelmäßig) mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu schauen, wie ich mich selbst gerade fühle, hilft mir enorm. In den letzten Monaten meditiere ich sehr viel, was mir auch geholfen hat, den Ernst der Sache zu begreifen. Und das hilft mir gerade dabei, zu spüren, wann ich Veränderungen oder Entzugserscheinungen habe.

    Mich meinem Accountability Partner mitzuteilen war einer der schwersten und gleichzeitig befreiendsten Schritte. Es ist gut zu wissen, dass man mit ihm reden kann, wenn es schlimm wird und im Falle der App die ich benutze hat mir das Wissen, dass er eine Mail bekommt, wenn ich etwas versuche, ebenfalls geholfen.

    Transparent und authentisch mit den eigenen Problemen umzugehen nimmt ihnen die Kraft. Da hilft nur selbstverantwortlich mit dem eigenen Leben umgehen.
     
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  6. Dankeschön! Ich habe aber auch eine lange Zeit gebraucht, bis es sich für mich gebessert hat. Das Durchhalten von einem Monat wirkt selbst unglaubwürdig auf mich, zeigt aber, dass es einen Weg heraus gibt! Das lange Kämpfen und das Nie-Aufgeben lohnen sich.
     
  7. lowland

    lowland Fapstronaut

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    Moin Leute,

    ich möchte mal ein kleines Update geben. Mir ist jetzt schon häufiger aufgefallen, dass ungefähr ab Tag 10 meine extreme Euphorie vergeht und teilweise Hoffnungslosigkeit und Gereiztheit eintritt. Teilweise wechseln Gefühle des größten Glücks sich unfassbar schnell mit Trauer und Wut ab.

    Bisher ist mein Fazit nach Tag 12:
    - vor Tag 10 spürte ich eine hohe Ausgeglichenheit
    - Cold Shower wird zur Gewohnheit
    - gesunde Ernährung und Sport helfen mir sehr
    - sowohl angenehme als auch unangenehme Gefühle werden stärker
    - möchte mit Leuten in Kontakt kommen
    - es fällt mir leichter, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen
    - Beziehung zu meiner Freundin wird wieder tiefer, wir haben wieder Sex
    - mein Verstand wird klarer
    - Tag 11 war die gesamte Gefühlspalette von Glück, Entspannung zu Wut und Selbstmitleid vorhanden, was unglaublich anstrengend aber auch sehr interessant ist

    Übrigens habe ich mittlerweile eine Bucketlist angelegt mit Aktivitäten außerhalb (denn zu lange alleine in der Wohnung zu bleiben funktioniert für mich nicht - außer meditieren, wenn der Suchtdruck aufkommt...).
    Es sind halt Kleinigkeiten, wie in diesem und jenen Stadtteil ein neues Cafe auszuprobieren oder mir irgendwelche Touristenspots in meiner Stadt anzusehen. Einfach die eigene Gegend besser kennenlernen, Leute kennenlernen, rauskommen und den Kopf frei kriegen... Ist im Winter nicht so toll wie im Sommer, aber es hilft.

    Mein Hauptproblem ist, dass ich mich Leuten sehr schlecht öffnen kann und es für mich eine unglaubliche Überwindung ist, über meine Gefühle zu sprechen oder meine Meinung zu sagen. Ich glaube, dass das auch ein Hintergrund der Pornosucht ist. Bis auf einen Freund, den ich vor kurzem eingeweiht habe, kennt niemand mein komplettes Ich. Wenn ich mit den Escorts geschrieben habe, hatte ich das Gefühl, mich jemandem von ganzem Herzen anvertrauen zu können. Das hat mich immer wieder dahin zurück gezogen.
    Nun habe ich eine Liste gemacht von Leuten, denen ich etwas sagen will. Seien es Entschuldigungen oder meine Meinung - es ist Zeit für mich, aufzuräumen und ehrlich zu sein, mich nicht mehr zu verstellen.
    Mit jedem Gespräch fällt es mir leichter. Und das Feedback ist bisher sehr positiv, auch wenn vieles von dem, was ich angesprochen habe, eher schmerzhaft für beide Seiten gewesen ist. Ich habe das Gefühl, den ganzen Ballast abzuwerfen und frei ins neue Jahrzehnt zu starten.

    Ich trinke sehr wenig, habe vor zwei Tagen aber wieder mit ein paar Freunden was getrunken. Tags darauf war ich so verkopft und unkonzentriert... Alkohol bekommt mir einfach gar nicht mehr gut und ich denke, dass es auch für meinen Reboot nicht gerade förderlich ist.
    Ich habe mich dazu entschieden, Alkohol im Reboot komplett zu streichen und das eventuell auch im neuen Jahr nach den 3 Monaten beizubehalten.
    Ich habe schon oft im vergangenen Jahr darüber gedacht, Alkohol aus meinem Leben zu streichen, da mir die Wirkung nicht mal mehr so gefällt wie früher, aber ich immer Angst vor den Reaktionen meiner Mitmenschen habe.
    Andererseits denke ich, wenn es um Freunde geht, wird niemand mir deswegen böse sein können. Freunde, die ich nur betrunken sehen kann, sind für mich keine Freunde mehr. Ich suche tiefergehende Beziehungen an diesem Punkt in meinem Leben.

    Wie handhabt ihr das mit Alkohol und anderen Drogen?


    Beste Grüße
     
    Last edited: Dec 15, 2019
  8. Alkohol ist gestrichen. Das senkt die Widerstandsfähigkeit und wenn der Druck (Urge) kommt, ist es ungleich schwerer. Genauso wie wenn man viel zu viel ist. Dann fehlt das Blut im Hirn und es ist wieder sehr schwer, wenn der Urge kommt. Das alles habe ich mir gespeichert und fliegt aus meinem Leben raus bis zum Ende. Basta. Ebenso für Nächte durch machen, gestrichen. Alles was meinen Kampf schwerer macht, raus. Dafür Sport, gesunde Ernährung, klarer Blick. Hilft wirklich.
     
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  9. lowland

    lowland Fapstronaut

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    Hey Leute!

    aufregende Wochen liegen hinter mir. Heute morgen bin ich tatsächlich durch einen Wet Dream aufgewacht - kann mich nicht erinnern, dass mir das jemals zuvor passiert ist! Generell fühle ich wieder Lust auf Frauen und Socialising im Allgemeinen, das kannte ich in den letzten Monaten nicht mehr.
    An manchen Tagen kam ich mit der Welle an neuen Gefühlen kaum klar, die sich mir zeigten. Es gab auch Tage mit starken Urges oder Momenten, in denen ich mir einreden wollte, dass es ja nicht weiter schlimm ist, mal die Escortseiten auf neue Beiträge zu überprüfen.
    Im Gegensatz zu früher habe ich es diesmal geschafft, ganz einfach Nein zu sagen und aus der Situation zu gehen. Meine Gefühle wahrzunehmen, aber mich nicht von ihnen zerstören zu lassen.

    Ich bin nun seit fast einem Monat frei und bin stolz drauf, endlich soweit gekommen zu sein. Ich habe mir Anfang des Jahres geschworen, die Sucht bis zum Ende des Jahres in den Griff zu kriegen und ich bin mir sicher, es diesmal geschafft zu haben. Viele Fehlversuche liegen hinter mir und ich habe jeden einzelnen davon gebraucht.
    Ich gehe suchtfrei ins neue Jahrzehnt. Was mir außerdem hilft, sind kleine Langzeitbelohnungen. Als Belohnung, bis Neujahr durchgehalten zu haben, hole ich mir im Januar einen neuen Plattenspieler, auf den ich mich wirklich seit Wochen freue.
    Mit diesen Belohnungen kann man sich den Reboot angenehmer gestalten und trainiert gleichzeitig, auch mal durchzuhalten und etwas für seine Belohnungen zu tun.

    Das war's von mir für dieses Jahr(zehnt) und ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und Kraft, die Sucht hinter euch zu lassen. Wir können es schaffen, wenn wir die Verantwortung für uns selbst übernehmen und wirklich unser Leben ändern! :)
     
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