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Fazit zu 98 Tagen noPMO und 127 Tagen noPM

Für die Diskussion von Pornografie und Pornosucht in deutscher Sprache.

Are you ready to defeat porn addiction for good?

  1. Yes

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    82.4%
  2. I will defeat it!

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  3. Of course I will

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  4. I am gonna make it!

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  1. purplebat14

    purplebat14 Fapstronaut

    Servus Männer, hier mein Fazit zu 98 Tagen noPMO und 127 Tagen noPM!

    Ich hatte lange keinen Computer und habe deshalb relativ spät angefangen mit dem Pornos schauen. Ich habe erst so mit 18 Jahren angefangen und mit den Jahren ist es dann immer schlimmer geworden.
    Vor allem weil ich trainieren wollte beim Sex länger durchzuhalten, wurden die Sessions immer länger.
    Hab zuerst nur so ein paar Mal die Woche Pornos geschaut, aber dann wurde es immer mehr.
    Oft war es eine paar Wochen eher weniger, aber dann bin ich wieder komplett viele Stunden und Nächte hängen geblieben. Vor allem, wenn ich Mal frei und sonst nichts zu tun hatte.

    So ab 2017 ist mir aufgefallen, dass es in nicht gesund sein kann so viel Zeit mit Pornos schauen zu verbringen.
    Ich hab vor allem angefangen Pornos zu schauen, obwohl ich andere wichtige Dinge hätte erledigen müssen und ich habe Pornos benutzt um emotionale Schmerzen zu betäuben.

    (edit 5.5. 2022 Ich habe Pornos zur Emotiosnregulation und bei Anspannungszuständen angewendet. Bei anderen psychischen Krankheiten, werden hierfür andere ungesunde Methoden eingesetzt, die ich hier nicht erwähnen will um niemandem negative Ideen zu geben. Man kann mit Hochanspannungs-Skills und akzeptanzbasierten Skills lernen auf gesunde Weise seine Emotionen zu regulieren und mit Anspannungszuständen umzugehen.)

    Außerdem habe ich verkrampft und zwanghaft gewichst, das ist ein bisschen schwer zu beschreiben, war aber auf jeden Fall nicht gesund.

    Ich habe auch schon lange ein Problem mit Internet-Sucht, das war ähnlich schlimm, wie die Pornosucht.
    Ich hab früher öfter die Nacht durchgezockt und bin dann mit 2 Stunden Schlaf völlig fertig auf die Arbeit gegangen und ich bin auch sonst regelmäßig den ganzen Tag am Computer gesessen z.B. mit Youtube, Filmen und dann immer zwischendurch Pornos schauen. Ich bin dann auch oft viele Stunden zu spät ins Bett, war am nächsten Tag ko und noch anfälliger für die Sucht. So war es ein Teufelskreis.

    Irgendwann habe ich auch gemerkt, dass PMO langfristige Schäden macht und Veränderungen aufgetreten sind:

    • Ich habe zwanghaft Pornos geschaut und gewichst, aber es hat überhaupt keine Spaß mehr gemacht.

    • Sobald mich etwas erregt hat, hatte ich den Drang sofort zu kommen. Nicht das Gefühl gleich einen Orgasmus zu kriegen, sondern ein Unwohlgefühl mit dem Drang zu wichsen.

    • Ich habe durch das PC-Muskeltraining auch eine extrem verkrampften Beckenboden bekommen und konnte den Beckenboden beim Sex garnicht mehr entspannen.

    • Ich hatte keine PIED, sondern eher eine gesteigerte Libido. Ich habe bei jeder Kleinigkeit eine Erektion bekommen, aber die ging dann aber beim Sex auch zu schnell wieder weg. Das war dann beim Sex auch unpraktisch. In Kombination damit, dass das Wichsen total zwanghaft war und auch keinen Spaß mehr gemacht hat, war das wirklich extrem unangenehm.

    • Nach einem Orgasmus hatte ich überhaupt kein Gefühl von Befriedigung mehr. Ich habe sofort weitergemacht und das dann viele Male hintereinander. Manchmal habe ich auch gewichst, obwohl ich keine Erektion mehr gekriegt habe, weil ich damit nicht mehr aufhören konnte.

    • Ich hatte übrigens auch ofter länger keinen Sex, dann ging es besonders bergab.

    • Zum Schluss war es dann so, dass ich an einem freien Wochenende ohne andere Pläne oft den ganzen Tag mit im Internet gammeln und Pornos schauen verbracht habe.

    • Ich habe seit 2019 auch öfter Kopfschmerzen nach PMO bekommen, von der verkrampften Sitzhaltung, aber ich habe natürlich trotzdem weitergemacht.

    • (edit 5.5.2022 Ein weiteres Symptom war starke emotionale Reizbarkeit und allgemein eine sehr labile schwankende Stimmung. Das file mir vor allem im Kontrast auf, als es weg war.)
    Ich habe es dann ab Anfang 2018 immer Mal wieder geschafft mit Pornos schauen aufzuhören, Mal noPM und dann auch Mal länger noPMO.
    (edit 5.5.2022 In 2018 habe ich auch eine Streak von ca. 30 TAgen geschafft und danach eine Frau kennengelernt.)
    Bei viel Stress habe ich es geschafft, alles hinzukriegen, aber in den Semesterferien bin ich dann oft wieder abgestürzt.
    Ende 2019 hab ich mich dann hier im Forum angemeldet. Ich habe ein paar Mal ca, 30 Tage geschafft mein Rekord im November 2019 waren 39 Tage. Ich hatte schon das Gefühl, dass sich meine sozialen Fähigkeiten extrem verbessert hatte. Aber ich war die ganze Zeit extrem geil und konnte mich oft schlecht konzentrieren. Ich hatte im Verlauf von 2019 bis Mitte 2020 Probleme mit den Knien und konnte auch nicht mehr Laufen gehen. Im Fitness konnte ich auch nicht richtig Gas geben, weil ich nach dem Training immer extreme Muskelkater mit Müdigkeit gekriegt habe, auch schon bei geringer Belastung. (edit 5.5.2022 das größte Problem war, dass ich nach dem Training oft 2-4 Tage depressiv gewesen bin und mein Gehirn sich extrem velangsamt und gehemmt angefühlt hat.) Das hat mich extrem runtergezogen und konnte so auch nichts gegen die Urges machen. Ich bin dann quasi mit einem Dauerständer rumgelaufen, das war auch irgendwie doof xD

    Der Lockdown im März 2020 hat mich dann auch wieder hart getroffen und ich habe wieder angefangen krass PMO zu betreiben. Ich habe erst mit Fotos und angefangen, aber dann ging es schnell wieder in die alten Muster. Ich wohne alleine in einem sehr kleinen Zimmer, das war im Lockdown auch echt extrem hart. Nachdem die Klausuren vorbei waren, hätte ich eigentlich Doktorarbeit machen sollen, aber die Fristen waren so weit weg, dass ich das aufschieben konnte. Ich bin dann im Juli 2-3 Wochen fast den ganzen Tag am PC gehockt und habe auch jeden TAg so 5-7 Stunden Pornos geschaut. Da habe ich gemerkt, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Ich habe dann ein den letzten Tagen der schlimmen Phase mit extremem PMO angefangen zumindest den Sport wieder durchzuziehen und habe nur noch jeweils eine Stunde mit einem Orgasmus PMO gemacht.
    Ich habe zum Glück seit Anfang März 2020 angefangen sehr regelmäßig 3-4 Mal pro Woche Sport zu machen und danach jeweils 20 Minuten Yoga- Dehnübungen zu machen. Dadurch konnte ich mich beim Sport wieder richtig anstrengen und das hat dann auch geholfen die Urges zu besiegen. Untrainiert ist der Effekt von Yoga und Meditation gegen die Urges bei mir viel schwächer, es lohnt sich also insgesamt fit zu werden.
    Ich glaube das war ein Schlüssel zum Erfolg. Ich hatte zwar noch PMO gemacht, aber ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass ich mich komplett gehen lasse. Ich habe auch verstanden, dass ich PMO benutzt habe um den Körper zu betäuben und um Gefühle und emotionale Schmerzen zu unterdrücken. Die Erkenntnis war sehr hilfreich für mich, da ich beschließen konnte, dass ich das nicht mehr will. Ich bin wieder ins Forum gekommen und habe zuerst feste Regeln aufgestellt. Meine Regel war, dass Wichsen erlaubt ist, wenn ich extrem aufgeregt und agitiert bin, um klarzukommen auch um nicht wieder Pornos zu schauen. Die klare Regel war für mich wichtig, weil so konnte ich die Entscheidung treffen wirklich keine Pornos mehr zu schauen und ich konnte auch selbst sicher sein, dass ich es durchziehen würde. Mein größter Trigger für PMO war neben den Urges Anspannungs- und Stresszustände. Ich habe einige ziemlich heftige Sache in der Familie erlebt und habe hier ein dauerhaft hohes Stresslevel, das ich nicht abschalten kann. Auc heir war das Erlauben von REsets ein wichtiger Schritt um nicht ganz Rückfällig zu PMO zu werden.

    Ich hab mich dann aber echt gut gefühlt und konnte beschließen noPMO zu machen. Ich habe dann die Wikinger-Challenge gemacht um eine Challenge mit optimalen Regeln für mich zu schaffen.

    Das Ziel war und ist für mich folgendes:
    Es geht darum die Porno-Sucht langfristig zu besiegen und gesunden Sex zu haben zu können, aber nicht darum die längste PMO-Streak aufzustellen.

    Ich wollte möglichst rational und wissenschaftlich vorgehen um die Pornosucht zu vor allem auch langfristig zu besiegen, meine Lebensmotivation und -Disziplin zurückzugewinnen und wieder gesunden erfüllenden Sex zu lernen.

    In der Challenge habe ich auch einige der Tipps beschrieben, die mir geholfen haben.

    Durch den intensiven Sport hatte ich relativ wenige Urges und vor allem die Motivation aus der Challenge und die klaren Ziele haben mir geholfen durchzuhalten. Es war vor allem am Anfang echt eine krasse Erfahrung bestimmte Situationen und krasse Urges plötzlich einfach ohn PMO auszuhalten. Ich habe so nach 2-3 Wochen gemerkt, wie die "Superkräfte" wiederkommen:

    • Die Interaktion mit anderen Menschen hat sich wieder komplett geändert. Ich bin extrem viel selbstbewusster und selbstsicherer, mir fallen viel öfter lustige Witze ein und andere Menschen reagieren viel positiver auf mich. Außerdem hat sich mein Selbstwertgefühl verbessert und ich kann anderen Menschen viel entspannter in die Augen schauen, wenn ich z.B. in eine neue Gruppe komme.

    • Die Superkräfte sind nach etwa 40 Tagen ein bisschen schwächer geworden, aber immer noch deutlich. Ich fühle mich dafür jetzt allgemein viel ruhiger und zufriedener

    • Ich bin außerdem emotional viel ausgeglichener und stabiler. Früher war ich nach Stress in meiner Familie immer komplett am Arsch, habe PMO gemacht und war tagelang ko. Früher habe ich oft in den Tagen danach krasse Panikattacken bekommen, mir sind die Gedanken gekreist und ich konnte nicht mehr schlafen. Das hatte ich seit ich mit den Pornos aufgehört habe gar nicht mehr. Jetzt bleibe ich im Gespräch konzentriert und bin danach viel entspannter und meistens am nächsten Tag schon wieder fit.

    • Unter Druck gebe ich nicht mehr auf, sondern ziehe weiter durch. Ich hatte zuletzt ein paar harte Wochen und habe mich oft auch echt fertig gefühlt. Aber ich bin weiter dran geblieben und habe mich nicht hängen lassen.
      Mit PMO habe ich mich gleichgültig gefühlt und mir war alles egal. Jetzt fühle ich mich wieder mehr schlecht, wenn etwas nicht gut läuft und ich will es ändern.

    • Auch die PC-Sucht ist schon deutlich besser geworden. Ich muss noch daran arbeiten, aber ich glaube ich habe jetzt die Kraft mich komplett davon zu befreien.
    Nach etwa 60 bis 90 Tagen hatte ich das Gefühl, dass ich mich wirklich langfristig verändert habe. Diese Veränderungen sind auch bis heute geblieben, auch nachdem ich Sex hatte und auf noPM umgestiegen bin.
    Also ich nach 98 Tagen wieder Sex hatte, habe ich bemerkt, dass auch wirklich alle negativen Veränderungen weg waren.

    Sex macht wieder Spaß, ich kann mich entspannen, nach einem Orgasmus fühle ich mich wieder gut. Der zwanghafte Drang zu masturbieren oder zu kommen ist komplett weg.

    negative Veränderungen:
    Ich habe jetzt ein Problem mit zu schnell kommen, vor allem, wenn ich davor länger Tage keinen Orgasmus hatte.

    Ich mach aktuell noch ein paar andere Sachen, das hat vielleicht geholfen:


    • Ich hake täglich eine Liste mit Zielen ab. Ich versuche damit vor allem positive Gewohnheiten zu etablieren.

    • Um meine Willenskraft zu steigern mache ich eine Yoga-Übung von Swami Sivananda:
      https://forum.nofap.com/index.php?threads/die-wikinger-challenge-neu.286880/#post-2685872

    • Ich esse deutlich weniger Zucker und Fastfood

    • Ich trinke nur noch ganz wenig Koffein, aktuell gar kein Koffein mehr.

    • Intervallfasten, mit Bulletproof-Kaffee morgens (aber nicht ganz so streng, mit Freunden esse ich zu jeder Zeit))

    • Ich habe extrem regelmäßig den Sport durchgezogen
      Mindestens 4 Mal die Woche, v.a. nach dem Sport ca. 30 Minuten Dehnen mit yogischer Durchführung. (Yogische Durchführung: u.a. langsam Atmen, Zielfrequenz ist 2 Atemzüge/min, langes halten der Stellung für regulation von Anspannung, Konzentration auf den Moment, die Spannung im Muskel und auf Entspannung.)

    • Ich mache mehr oder weniger regelmäßig Meditieren und Autogenes Training. Nach einer Schulterverletzung konnte ich lange nicht mehr meditieren, weil der Zug auf den Arm in Meditationshaltung sehr stark war. Das hat mich ziemlich zurückgeworfen und ich habe gemerkt, dass die Meditation wirklich entscheidend ist. Ich mache eine Atemmeditation mit voller Yoga-Atmung und kombiniert bestimmte Formeln aus dem Autogenen Training.

    • Ich habe mir am Anfang einen optimierten Sattel beim Fahrrad-Fahren besorgt, um Prostata nicht zu stimulieren.
    Die 98 Tage noPMO haben bei mir wirklich den Körper auf den Zustand vor Pornokonsum zurückgesetzt. Alles fühlt sich an wie früher. Der Zustand hat jetzt auch trotz Sex eindeutig angehalten. Vielleicht werde ich wieder Wichsen nach einem kontrollierten Zeitplan erlauben um mit Start-Stop-Methode zu trainieren, ich werde hier auch berichten, ob die Veränderungen bestehen bleiben.

    Link zu Wikinger-Challenge:

    https://forum.nofap.com/index.php?threads/die-wikinger-challenge-neu.286880/

    Hier ein paar Meilensteine aus der Challenge: (Vorstellung) | (Ziele) | (Zwischenfazit Tag 55)
    | (Neue Ziele Tag ab Tag 77) | (Erklärung tägliche Ziele)
     
    Last edited: Jun 5, 2022
  2. OliverJoseph

    OliverJoseph Fapstronaut

    Ein ausführlicher und sehr motivierender Bericht. Danke Dir dafür! Wie ist es nach 1,5 Jahren? Bist du weiter am Ball geblieben? Wie bist du mit eventuellen Rückschlägen oder Urges umgegangen? Was hat dir geholfen nicht in alte Muster zurückzufallen?
     
  3. Kuririn

    Kuririn Fapstronaut

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    Interessant, dass ich das gerade jetzt finde. Mir geht es fast genauso, verrückt.

    Meine Porno-Sucht sitzt auf einem anderen Problem, es ist zwar wichtig, die Pornos loszuwerden, aber dieses andere Problem der fehlenden Strategie der emotionalen Stressbewältigung muss ich dringend therapieren lassen, weil es die Ursache für weitere Probleme werden kann. Ich frage mich, wie viele der Nutzer hier exakt das gleiche Problem haben.

    Toller Beitrag!
     

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